Informationsabend zum Windkraftvorhaben der Firma JuWi im Buchwald

Der Infoabend am 16.01.25 zur Windkraftvorhaben der Firma JuWi in Remchingen fand unter breiter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Experten, Vertretern der Projektgesellschaft JuWi sowie lokalen Behörden statt. Insgesamt sind fast 500 Menschen zur Veranstaltung gekommen. Ziel der Veranstaltung war es, Transparenz zu schaffen, offene Fragen zu klären und Sorgen der Bevölkerung zu adressieren.

Nach einem einführenden Gespräch zwischen der Remchinger Bürgermeisterin Julia Wieland, dem Mutschelbacher Ortsvorsteher Michael Wenz und der Kleinsteinbacher Ortsbeauftragten Barbara Schaier, gab es zwei kurze Impulsvorträge. Matthias Pfister, Projektleiter der Firma JuWi stellte die wichtigsten Eckdaten der drei geplanten Anlagen dar und zeigte Visualisierungen. Prof. Dr. Martin Sauter, Leiter des Leibniz Instituts für Angewandte Geophysik, gab eine wissenschaftliche Einschätzung zum Grundwasserschutz im Buchwald.

Im Austausch zwischen der Bevölkerung und den Vertretern sind insbesondere 5 zentrale Punkte besprochen worden:

  1. Grundwasserschutz
    Das Thema kam in vielen Fragen zur Sprache. Eine der geplanten Anlagen liegt in einem faktischen, jedoch nicht offiziell ausgewiesenen Wasserschutzgebiet (Zone II). Martin Sauter, erläuterte die potenziellen Risiken für das Grundwasser. Besonders problematisch sei die hohe Durchlässigkeit des Muschelkalks, der eine schnelle Schadstoffausbreitung ermöglichen könnte. Herr Hekel, der hydrogeologische Gutachter der Firma JuWi, ergänzte, dass Juwi Untersuchungen der oben genannten wichtigen Faktoren vornehmen werde. Man gehe grundsätzlich vom Worstcase aus und plane daher technische Lösungen für den Grundwasserschutz, die ein Auffangbecken und Notfallpläne einschließen. Elisa Weintraub, Leiterin der Stabstelle Recht und Vergabe des Landratsamtes Enzkreis, versicherte, dass das Gebiet im Genehmigungsverfahren als Wasserschutzgebiet Zone II behandelt werden wird, auch wenn dieses noch nicht offiziell ausgewiesen ist.
  2. Lärmbelastung und Gesundheitsrisiken
    Bürgerinnen und Bürger äußerten Bedenken hinsichtlich zusätzlicher Lärmbelastung durch die Windkraftanlagen, insbesondere in Kombination mit bestehenden Lärmquellen wie der Autobahn A8 und der B10. Auch potenzielle Gesundheitsrisiken durch nicht hörbaren Infraschall wurden thematisiert.
  3. Naturschutz und Rodung von Waldflächen
    Einige Teilnehmer sahen die Notwendigkeit erneuerbarer Energien, kritisierten aber die Rodung von Waldflächen und den damit einhergehenden Eingriff in Flora und Fauna. Es wurde betont, dass der Buchwald ein wichtiger Bestandteil eines internationalen Wildtierkorridors sei. Die Firma JuWi erklärte, dass an alternativen Standorten Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt würden.
  4. Landschaftsbild
    Die Veränderungen im Landschaftsbild durch WEA war ein weiteres Thema. Viele Bürgerinnen und Bürger empfanden die geplanten Anlagen als optisch dominant, insbesondere da sie von fast allen Ortsteilen aus sichtbar sein würden. Die Befürchtung einer Wertminderung von Immobilien wurde geäußert.
  5. Brandschutz und Löschwasserversorgung
    Fragen gab es auch zur Brandsicherheit der Windräder. Die Projektierer erklärten, dass die Anlagen über ein integriertes Löschsystem verfügten. Im Brandfall lasse man das Feuer meist kontrolliert abbrennen, da ein Löschen in großer Höhe kaum möglich sei.

Nach den Fragen im Plenum konnten die Bürgerinnen und Bürger noch an Infoständen, wo die Vertretungen jeweils Informationen aufbereitet hatten, persönlich mit den Vertretungen ins Gespräch kommen und ihre Fragen stellen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass der geplante Windpark im Buchwald in den umliegenden Kommunen kritisch diskutiert wird. Häufiger Tenor: Man erkennt die Notwendigkeit der Energiewende an, lehnt aber die Windkraftanlagen am vorgesehenen Standort aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsbedenken ab. Der Abend brachte mehr Transparenz, konnte jedoch nicht alle Ängste und Zweifel ausräumen. Die Diskussion um das Projekt wird also weitergehen.

Weitere Informationen zum Energedialog auf der Kommunen-Seite Remchingen.