Niederstetten diskutiert Freiflächen-Photovoltaik

24. Juli 2019 – Nach welchen Kriterien soll der weitere Ausbau der Solarenergie auf Freiflächen in Niederstetten erfolgen? Diese Frage sowie vielfältige Informationen rund um das Thema Freiflächen-Photovoltaik standen im Zentrum der Bürgerversammlung, zu der die Stadt im Main-Tauber-Kreis ihre Bürgerinnen und Bürger in die Alte Turnhalle eingeladen hatte. Stadtverwaltung und Gemeinderat haben sich vorgenommen, den bereits seit 2009 bestehenden Kriterienkatalog für Standorte von Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu erneuern. Dabei soll die Bürgerschaft frühzeitig informiert und einbezogen werden. In einer vom Forum Energiedialog moderierten Gesprächsrunde erläuterten drei Experten bei hochsommerlichen Temperaturen, welche Vorgaben für den Bau von Solarparks gelten und welche Interessen und Aspekte dabei zu berücksichtigen sind. Thomas Uhland vom Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken berichtete, welchen Stellenwert die Freiflächen-Photovoltaik bei der Umsetzung der Energiewende hat und wie der rechtliche Rahmen aussieht. Meinhard Stärkel vom Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises erklärte, welche Flächen dafür aus Sicht der Landwirtschaft geeignet sind und welche nicht. Und Franziska Janke vom Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz erläuterte, wie Solarparks auf Freiflächen naturverträglich gestaltet werden können. Die drei Experten diskutierten auch, wie mit den verschiedenen Interessen, denen der Landwirtschaft, der Kommune, des Naturschutzes und des Klimaschutzes umzugehen ist, und beantworten Fragen aus dem Publikum.

Im Anschluss an die Diskussion konnten die Bürgerinnen und Bürger an mehreren Infoständen tiefer in die Themen einsteigen und mit den Experten direkt ins Gespräch kommen. An einer Stellwand konnten sie auch ihre Meinungen und Hinweise zur Freiflächen-Photovoltaik in Niederstetten schriftlich festhalten.

 

Besucherinnen und Besucher äußerten unter anderem den Wunsch nach regionalen Betreibermodellen für Solarparks sowie nach Möglichkeiten, dass auch für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt beim Bau neuer Anlagen ein Mehrwert entstehen kann. Des Weiteren gab es Wünsche nach einer Begrenzung des Zubaus mit großflächigen Photovoltaikanlagen insgesamt und nach einer angemessenen Bepflanzung der Flächen. Bürgermeisterin Heike Naber kündigte an, dass der Gemeinderat alle Hinweise bei der für Herbst geplanten Novellierung des Kriterienkatalogs mit in die Diskussionen einfließen lassen wird. Dabei wird auch eine Rolle spielen, wie ein verbindlicher Rahmen für die verschiedenen Aspekte aussehen kann.

 

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