Bad Waldsee diskutiert engagiert über die Windkraft

Bad Waldsee, 31. Januar 2017: In der gut gefüllten Stadthalle hörten sich 250 Bürgerinnen und Bürger Vorträge über die Energiewende an, nahmen an der Diskussion teil und nutzten auch noch bis spät in den Abend die Möglichkeit, sich mit den Experten an Informationsständen auszutauschen.

Hauptredner Prof. Uwe Leprich (zum Vortrag), Abteilungsleiter für Klima und Energie am Umweltbundesamt, trug engagiert und sachkundig vor, dass sich die Energiewende auf einem guten Weg befindet. „Das ist ein lernender Prozess, und sicher wurden auch Fehler gemacht. Aber aus Gründen des Klimaschutzes haben wir keine Alternative.“ Nachdem anschließend der Projektierer (Stadtwerke Bad Waldsee und Allgäuer Überlandwerke) den geplanten Windpark vorgestellt, die Orstvorsteherin Rosa Eisele über die Arbeit in der Dialoggruppe Auskunft gegeben und sich die weiteren Experten für die Informationsstände (Landratsamt, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz, Vogelschutzgutachterin) vorgestellt hatten, kam das Publikum zu Wort.

Viele nachdenkliche und kritische Stimmen thematisierten die Wirtschaftlichkeit, die Auswirkungen auf die Landschaft und die Natur und die Kosten der Energiewende. In respektvollem und sachlichem Klima konnte ein reges Frage- und Antwort-Wechselspiel stattfinden. Auch wenn die Befürworter des Windparks sich nur zögerlich zu Wort meldeten, der Applaus zeigte, dass der Saal sowohl für Pro- als auch für Contra-Argumente Beifall zollte. Ganz im Sinne des Moderators, Dr. Christoph Ewen, vom Forum Energiedialog Baden-Württemberg, der seine Moderation mit den Worten begann: „Wer gegen den Windpark ist, ist kein verantwortungsloser Egoist, und wer für den Windpark ist, ist weder profitgierig noch leichtgläubig. Es gibt gute Argumente auf beiden Seiten, und am Ende entscheiden Politik und Behörden auf der Basis von Recht und Gesetz.“

Bürgermeister Roland Weinschenk beendete den Abend mit dem Ausblick, dass sich die Dialoggruppe und der Gemeinderat mit den gehörten Argumenten beschäftigen werde. Sollte der Windpark genehmigt werden, müsse sich der Gemeinderat im Hinblick auf seine Stadtwerke entscheiden. Erst wenn man sicher sei, dass man ökonomisch kein Risiko eingehe, werde man sich für den Bau entscheiden.

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